Nicht die gleichen Rechte

Ein geräumiger, heller Werkstattbereich mit mehreren langen Arbeitstischen, an denen verschiedene Werkzeuge und Materialien in bunten Behältern bereitliegen. Die Decke ist mit Industriebeleuchtung ausgestattet, die den Raum gleichmäßig ausleuchtet. An den Wänden befinden sich große schwarze Schiebetüren und einige Informations- oder Aushangtafeln. Auf dem Boden sind gelbe Markierungen zu sehen, die Arbeits- und Gehwege trennen. Im Hintergrund sind einige Personen bei der Arbeit zu erkennen. Durch die Fenster auf der rechten Seite fällt natürliches Licht in den Raum, und dahinter sind Bäume zu sehen. Der Raum wirkt gut organisiert und aufgeräumt.

Menschen mit Behinderungen haben in Werkstätten nicht die gleichen Rechte wie Angestellte in Firmen.

 

Zum Beispiel: 

 

Menschen mit Behinderungen können fast nicht mitbestimmen,

wie viel Geld sie von den Werkstätten bekommen.

 

Das ist gut für viele Firmen.

 

Die Firmen sparen Geld, weil Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für wenig Geld arbeiten.

Petra Loose ist eine Frau mit Behinderungen.

 

Sie arbeitet seit 26 Jahren in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.

 

Sie macht in der Werkstatt Arbeit, die für Firmen wichtig ist.

 

Zum Beispiel: Sie baut Sachen, die Firmen brauchen.

 

 

Aber nach einem Gesetz ist die Arbeit in Werkstätten nicht nur gut 

für die Firmen, die die Sachen brauchen.

 

In einem Gesetz stehen wichtige Regeln.

 

Im Gesetz steht zum Beispiel:

 

Die Arbeit in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen 

ist auch eine Beschäftigung. 

 

Das heißt: Menschen mit Behinderungen sollen etwas zu tun haben.

 

Und Menschen mit Behinderungen sollen in der Werkstatt üben,

damit sie später in einer Firma arbeiten können.

Eine Gruppe von Menschen steht in einer Reihe und bewegt sich auf einen Marktstand mit verschiedenen Produkten zu. Über den Köpfen einiger Personen sind Markennamen wie "dm," "Puky," "fritz-kola," "Audi," und "BMW" zu sehen. Die Produkte auf dem Stand sind vielfältig und symbolisch, darunter Werkzeuge, bunte Snacks, Autoteile und andere Gegenstände. Links im Bild zeigt ein Wegweiser mit der Aufschrift „Werkstatt für Menschen mit Behinderungen“ den Weg zum Stand. Das Bild wirkt künstlerisch und nutzt eine Kombination aus Schwarz-Weiß- und Farbakzenten.

Menschen mit Behinderungen in Werkstätten sind keine Angestellten

Nach dem Gesetz ist die Arbeit gut für Menschen mit Behinderungen, 

weil die Arbeit auch Beschäftigung und Unterstützung ist.

 

Nach dem Gesetz sind Menschen mit Behinderungen in Werkstätten deshalb anders als Angestellte in Firmen.

 

Angestellte sind Menschen, die einen Job bei einer Firma haben. 

Menschen mit Behinderungen sind nach dem Gesetz in Werkstätten

keine Angestellten.

 

Menschen mit Behinderungen sind nach dem Gesetz in Werkstätten

nur so ähnlich wie Angestellte.

 

Es hat Vorteile und Nachteile für Menschen mit Behinderungen,

dass sie in Werkstätten keine Angestellten sind.

 

Die Vorteile sind zum Beispiel:

 

Menschen mit Behinderungen können ihren Arbeits-Platz in Werkstätten nicht so einfach verlieren.

 

Und die Werkstätten unterstützen Menschen mit Behinderungen dabei, Sachen für die Arbeit zu lernen.

 

Die Nachteile sind:

 

Menschen mit Behinderungen haben in Werkstätten nicht die gleichen Rechte wie Angestellte in Firmen.

 

Zum Beispiel: Menschen mit Behinderungen haben nicht das gleiche Recht auf Streiken.

 

Streiken heißt: 

 

Angestellte kommen längere Zeit nicht in ihre Firma,

weil sie von der Firma mehr Geld für die Arbeit bekommen wollen.

 

Angestellte dürfen nicht gekündigt werden,

wenn sie streiken.

 

Aber wenn Menschen mit Behinderungen für Streik längere Zeit nicht in die Werkstatt kommen,

dürfen sie gekündigt werden.

 

In Firmen gibt es Gruppen,

die sich für die Rechte von den Angestellten einsetzen.

 

Zum Beispiel für mehr Geld oder bessere Arbeits-Zeiten.

 

Die Gruppen heißen Betriebs-Rat und Gewerkschaft.

 

In Werkstätten gibt es einen Werkstatt-Rat.

 

Aber der Werkstatt-Rat darf weniger mitreden 

als der Betriebs-Rat in einer Firma.

 

Eine Umfrage hat auch gezeigt:

 

Der Werkstatt-Rat bekommt oft nicht die Infos,

die er zum Mitreden braucht.

Hilf uns, mehr herauszufinden

Wir haben viel herausgefunden über Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.

Aber wir wollen noch mehr herausfinden über die Arbeit von Menschen mit Behinderungen.

 

Du kannst uns dabei helfen. 

 

Wir wollen herausfinden: 

 

Halten Firmen sich an die Regel,

dass sie Menschen mit Behinderungen anstellen müssen?

 

Welche Arbeiten lassen Firmen von Werkstätten machen?

 

Möchtest Du uns etwas darüber erzählen?

Schreib unserer Redakteurin Emilia an: [email protected]

Wir behandeln Deine Nachricht vertraulich. 

 

Das heißt: 

Wir erzählen  niemandem von deiner Nachricht, wenn du das nicht willst. 

 

Wir arbeiten mit der Süddeutschen Zeitung zusammen.

 

Und wir arbeiten jetzt auch mit dem Team von FragDenStaat zusammen.

 

Alle zusammen wollen wir viel über Firmen herausfinden.

Werkstätten arbeiten oft für große Firmen

Im Gesetz steht: Menschen mit Behinderungen in Werkstätten 

arbeiten nicht richtig.

 

Aber wir haben herausgefunden:

 

Menschen mit Behinderungen in Werkstätten arbeiten doch richtig.

 

Sie arbeiten oft viele Stunden in der Woche.

 

Und sie arbeiten oft für große und bekannte Firmen.

 

 

Zum Beispiel:

 

– Sie bauen Teile für Autos von den Firmen BMW oder Audi.

 

– Sie bauen Kinder-Fahrräder für die Firma Puky.

 

– Sie bauen Klapp-Kisten für die Drogerie-Läden dm.

Petra Loose steht vor einem Spindschrank und schließt ein Schließfach auf. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt und einen lila-blauen Rucksack über der Schulter. Im Hintergrund sind große Glaswände und ein offenes Fenster mit Blick ins Grüne.

Viele Firmen stellen zu wenige Menschen mit Behinderungen an

Eigentlich müssen große Firmen Menschen mit Behinderungen als Mitarbeiter*innen anstellen.

 

Das ist in Deutschland eine Regel für Firmen,

die wenigstens 20 Angestellte haben.

 

Die Firmen sollen Menschen mit Behinderungen unterstützen,

wenn sie bei der Arbeit Unterstützung brauchen.

 

Die Firmen sollen sich darum kümmern,

dass es bei der Arbeit keine Hürden gibt.

 

Die Firmen sollen sich Lösungen überlegen,

damit Menschen mit Behinderungen in den Firmen arbeiten können.

 

 

Aber viele Firmen stellen zu wenige Menschen mit Behinderungen an.

 

Viele Firmen wollen Menschen mit Behinderungen nicht unterstützen.

 

Die Firmen überlegen sich keine Lösungen für Menschen mit Behinderungen.

 

Zum Beispiel:

 

Petra Loose hat früher in einer Firma gearbeitet,

die Essen liefert.

 

Aber dort hat sie nicht genug Unterstützung bekommen.

 

Die Arbeit ging zu schnell für Petra Loose.

 

Deshalb hatte sie oft schlimme Kopf-Schmerzen.

 

Nach ein paar Monaten konnte sie nicht mehr in der Firma arbeiten.

 

Sie hat dann in der Werkstatt angefangen.

 

In der Werkstatt kann sie gut und schnell genug arbeiten.

 

In der Werkstatt braucht sie fast keine Unterstützung.

Große Firmen können Geld sparen

Wenn Firmen zu wenige oder keinen Menschen mit Behinderungen anstellen,

müssen sie Geld an den Staat bezahlen.

 

Das Geld heißt: Ausgleichs-Abgabe.

 

Aber es gibt einen Trick für Firmen.

 

Firmen können Geld sparen, 

wenn Werkstätten für behinderte Menschen Arbeit für die Firmen machen.

 

Dann müssen die Firmen weniger Ausgleichs-Abgabe bezahlen.

 

Obwohl die Firmen zu wenige oder keine Menschen mit Behinderungen anstellen.

 

Wir haben das Bundes-Sozial-Ministerium gefragt:

 

Warum gibt es den Trick für die Firmen?

 

Das Bundes-Sozial-Ministerium ist ein Teil von der Regierung von Deutschland.

 

Die Antwort vom Bundes-Sozial-Ministerium ist:

 

Es ist schlecht, dass der Trick erlaubt ist.

 

Das Bundes-Sozial-Ministerium will den Trick für die Firmen abschaffen.

Eine Person mit rasiertem Kopf und Tätowierungen sitzt an einem Arbeitstisch und hält ein Werkzeug in der Hand, während sie an einem Bündel bunter Kabel arbeitet. Auf dem Tisch liegen weitere Werkzeuge und Dokumente, und im Hintergrund sind Fenster und weitere Arbeitsstationen zu sehen.

Werkstätten sind gut für viele Firmen

Die Firmen sparen aber auch Geld,

weil die Werkstätten nicht so viel Geld für die Arbeit verlangen.

 

Viele Firmen sparen Geld,

weil Menschen mit Behinderungen für wenig Geld in Werkstätten arbeiten.

 

Petra Loose macht in der Werkstatt auch Arbeit für große Firmen.

 

Sie ist stolz auf die Arbeit.

Aber sie sagt: 

 

Menschen mit Behinderungen in Werkstätten sind für die Firmen billige Arbeits-Kräfte.


Das war der zweite Text über Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.


Am 17. November 2024 kommt der dritte Text
und der vierte Text über Werkstätten.


Du kannst alle unsere Texte über Werkstätten hier lesen.

 

Geschrieben Von

Nikolai Prodöhl,

Emilia Garbsch

und von

Sabrina Ebitsch,

Natalie Sablowski

Leichte Sprache

Constanze Busch,

Fabian Füreder

Redaktion

Lisa Kreutzer

Lektorat und Fakten

Katharina Bacher

Fotos

Natalie Sablowski

Zeichnung

Lisa-Marie Lehner

Grafik Design

Gabriel Gschaider

Wie arbeiten wir als Redaktion?

 

Unsere Recherche zu Werkstätten haben wir in Zusammen-Arbeit mit der Süddeutschen Zeitung gemacht. Den Text der Süddeutschen Zeitung liest Du hier.

 

Unsere Autorin Emilia Garbsch wurde von ,Netzwerk Rechercheʽ gefördert und unterstützt.

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