andererseits hat einen
Die Frau heißt Elke*.
Elke hat
sexualisierte Gewalt erlebt.
Sie wurde vergewaltigt.
Das heisst,
sie wurde zu Sex gezwungen.
Elke hat Lernschwierigkeiten.
Frauen mit Behinderungen sind öfter
von sexualisierter Gewalt betroffen
als Frauen ohne Behinderungen.
Ein Verein,
der Ninlil heißt,
unterstützt Personen,
die sexualisierte Gewalt erlebt haben.
Dort lernen sie zum Beispiel,
wie man “Nein” sagen kann.
Wir haben herausgefunden,
welche Probleme es gibt.
Den ganzen Text
kannst Du hier lesen.
Der Text ist auch in einfacher Sprache.
Aber es ist ein langer Text.
Deshalb erklären wir hier
schwierige Worte aus dem Text.
Außerdem haben wir hier
die Geschichte
und die größten Probleme
zusammen-gefasst.
Klicke auf die Fragen.
Dann erscheint ein Text
mit der Antwort.
Was ist sexualisierte Gewalt?
Sexualisierte Gewalt kann vieles sein.
Bei sexualisierter Gewalt tut jemand etwas,
obwohl die andere Person das nicht will.
Niemand darf das tun.
Sexualisierte Gewalt kann zum Beispiel sein,
wenn einen jemand berührt oder küsst,
obwohl man es nicht mag.
Oder wenn jemand sich auszieht
und einen zwingt zuzuschauen.
Sexualisierte Gewalt kann auch sein,
dass jemand zu Sex gezwungen wird.
Wenn jemand zu Sex gezwungen wird,
nennt man das Vergewaltigung.
Es ist eine Straftat.
Man kann eine Straftat bei der Polizei anzeigen.
Das tun aber nur wenige Menschen.
Warum gehen nur wenige Menschen wegen sexualisierter Gewalt zur Polizei?
Nur sehr wenige Personen
gehen zur Polizei.
Das liegt auch daran,
dass es schwer ist,
sexualisierte Gewalt zu beweisen.
Viele Betroffene erzählen nicht
von der sexualisierten Gewalt.
Sie fühlen sich nicht sicher.
Oder sie schämen sich.
Es gibt zu wenig Unterstützung ohne Barrieren.
Oft gibt es keine Leichte Sprache.
Der Ablauf bei der Polizei
ist schwierig für Menschen,
die sexualisierte Gewalt erlebt haben.
Deshalb erzählen viele nicht
von der sexualisierten Gewalt.
Im Text geht es um eine Frau. Was ist ihre Geschichte?
Elke* hat eine Behinderung.
Sie hat sexualisierte Gewalt erlebt.
Sie wurde vor 40 Jahren
von ihrem Arbeits-Kollegen vergewaltigt.
Niemand hat Elke geglaubt.
Elke hat die Vergewaltigung
nicht bei der Polizei angezeigt.
Aber Elke hat ihren Job gekündigt.
Weil sie den Arbeits-Kollegen
nicht mehr sehen wollte.
Die Vergewaltigung hat ihr Leben verändert.
Elke hat heute noch oft Angst,
wenn sie alleine unterwegs ist.
Auch vor der Vergewaltigung hat Elke
von anderen Menschen sexualisierte Gewalt erfahren.
Elke hat erst viele Jahre später
anderen von der Vergewaltigung erzählt.
Elke hat dann Unterstützung
bei dem Verein Ninlil bekommen.
Sie hat Therapien dort gemacht und wurde beraten.
Was macht der Verein Ninlil?
Der Verein Ninlil unterstützt
Frauen mit Lernschwierigkeiten,
die sexualisierte Gewalt erlebt haben.
Frauen mit Behinderungen
können sich dort beraten lassen.
Man nennt solche Orte
“Beratungs-Stelle”.
Ninlil ist die einzige Beratungs-Stelle in Österreich,
die vor allem Frauen mit Lernschwierigkeiten
bei sexualisierter Gewalt unterstützt.
Das reicht nicht aus.
Deshalb sagen viele Menschen:
Österreich macht zu wenig gegen Gewalt
an Frauen mit Behinderungen.
Es gibt zu wenige Beratungs-Stellen.
Was lernen die Frauen bei dem Verein Ninlil?
Der Verein Ninlil übt mit Frauen mit Behinderungen “Nein” zu sagen.
Sie lernen Selbst-Verteidigung.
Dafür sagen sie zum Beispiel “Stopp”,
wenn eine andere Person zu nahe kommt.
Es ist wichtig,
seine eigenen Grenzen zu kennen.
Alle Menschen dürfen immer “Nein” sagen,
wenn sie etwas nicht wollen oder sich nicht sicher sind.
Ninlil hat ein Heft gemacht.
Das Heft heißt Kraft-Rucksack.
Dort lernt man über Gewalt.
Dort steht auch drin,
wie man Kraft bekommen kann.
Und was einem helfen kann.
Der Kraft-Rucksack ist im Internet:
Welche Probleme gibt es für Frauen mit Behinderungen?
Frauen mit Behinderungen
erleben öfter Gewalt.
Sie sind 2 bis 3 Mal öfter von
sexualisierter Gewalt betroffen
als Frauen ohne Behinderungen.
Es gibt eine Gruppe die prüft,
ob die Rechte von Menschen mit Behinderungen
eingehalten werden.
Die Gruppe heißt
Vereinte Nationen.
Sie hat im Jahr 2023 gesagt:
Es wird zu wenig gemacht,
um Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen
vor sexualisierter Gewalt zu schützen.
Und Menschen mit Behinderungen und Lern-Schwierigkeiten
bekommen in Schulen und anderen Einrichtungen
zu wenig Aufklärung.
Viele haben noch keine
sexuellen Erfahrungen gemacht.
Viele Frauen mit Behinderungen lernen nicht,
was Sexualität ist.
Und sie lernen auch nicht,
welche Formen von Gewalt es gibt.
Niemand erzählt ihnen,
was ok ist und was nicht.
Aufklärung und Wissen
über Sex und Gewalt hilft,
Menschen vor Gewalt zu schützen.
Frauen mit Behinderungen
bekommen oft gesagt,
dass sie nicht selbst wissen,
was sie brauchen.
Sie lernen nicht
“Nein” zu sagen.
Deshalb melden sie
sexuelle Gewalt oft nicht.
Wo bekomme ich Hilfe?
Es gibt in Österreich eine Telefon-Nummer,
die Frauen kostenlos anrufen können.
Das ist die Nummer:
0800 222 555
Das ist die Internet-Seite:
Das ist die Internet-Seite für Menschen mit Hör-Behinderungen:
Hier kannst du Ninlil anrufen:
1/714 39 39
Der kostenlose Newsletter für alle, die Behinderung besser verstehen wollen!
- Mai, 2024
Geschrieben Von
Ramona Arzberger