Was andererseits-Leser*innen über Licht ins Dunkel 2023 denken
Nach unserer Doku „Das Spendenproblem“ im vergangenen Jahr kündigten der Verein Licht ins Dunkel und der ORF an, das Format zu überdenken. Wir haben unserer Leser:innen gebeten sich die Aktion Licht ins Dunkel auch dieses Jahr anzusehen. Was denken Sie über Licht ins Dunkel 2023?
Vor einem Jahr haben wir den Film “Das Spendenproblem” veröffentlicht. Erstmals wurde die Kritik an der größten Spendenaktion Österreichs “Licht ins Dunkel” so ausführlich von einem Medium erzählt. Noch nie zuvor wurde die Kritik so breit im ganzen Land diskutiert diskutiert. Das erzählt unsere Doku: Seit vielen Jahren sagen Menschen mit Behinderungen und Inklusionsexpert*innen: Licht ins Dunkel stellt Menschen mit Behinderungen so dar, als bräuchten sie sehr viel Mitleid. Gleichzeitig präsentieren sich Politiker*innen als Held*innen in der Show. 2022 spendete die Bundesregierung 14,4 Millionen Euro, der Bundeskanzler Karl Nehammer verkündete es live im ORF. Dass genau diese Politiker*innen etwas verändern könnten, damit die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nicht mehr von Spenden abhängt – das wird in der ORF-Show nicht angesprochen.
Außerdem stehen auch die Unternehmen, die Spenden geben, wegen Licht ins Dunkel gut da. Als Unternehmen, die Inklusion fördern. Doch viele dieser Unternehmen stellen zu wenig Menschen mit Behinderungen an und verhindern so einen inklusiven ersten Arbeitsmarkt. Durch Licht ins Dunkel entsteht also ein einseitiges Bild von den Unternehmen.
Nach unserer Doku kündigten der Verein Licht ins Dunkel und der ORF an, das Format zu überdenken. Im ORF trafen sich die Gestalter*innen des Formats mit Behindertenvertreter*innen bei einem Runden Tisch. Der fand aber nur dieses eine Mal statt.
2023 hat sich das Format der Show zum Teil verändert. Wir haben unter unseren Followern, Abonnent*innen und Leser*innen nachgefragt, wie die Gala vom 18.11. im ORF auf sie gewirkt hat. Hier lest ihr einige der 44 Antworten.