Vincent schaut mit ernstem Blick in die Kamera. Er trägt eine Brille und hat braune Haare.

Die erste Wahl

12. September 2024

In der Geschichte geht es um den Jugendlichen Vincent.

Vincent ist ein Mensch mit Behinderungen.

Vincent will geheim und selbstständig den Nationalrat wählen.

Im Text steht: Warum geht das nicht?

Was sind die Probleme?

Fotografiert von Stefan Fürtbauer

 

Vincent ist 17 Jahre alt.

Er darf dieses Jahr zum ersten Mal bei der Nationalrats-Wahl wählen.

Vincent findet es wichtig zu wählen.

Vincent möchte beim Wählen keine Hilfe von seinen Eltern.

Aber das ist schwierig für Vincent.

Er hat eine Körper-Behinderung.

Er benutzt einen Rollstuhl.

Und er kann seine Arme weniger bewegen.

Deshalb kann er die Kreuze auf dem Wahl-Zettel nicht selbst machen.

Er braucht Hilfe beim Wählen.

2022 hat Vincent bei der Bundes-Präsidenten-Wahl gewählt.

Damals war er mit seinem Vater im Wahl-Lokal.

Ein Wahl-Lokal ist ein Raum,
in dem man wählen kann.

Der Vater hat Vincent beim Wählen geholfen.

Der Vater ist mit Vincent in die Wahl-Kabine gegangen.

Der Vater hat auf dem Wahl-Zettel die Person gewählt,
die Vincent als Bundes-Präsident haben wollte.

Vincent schaut mit lächelndem Blick nach links. Er trägt eine Brille und braune, kurze Haare.

Hilfe ist nur im Wahl-Lokal erlaubt

Im Frühling 2024 hat Vincent bei der EU-Wahl gewählt.

Er wollte nicht,
dass wieder sein Vater beim Wählen hilft.

Deshalb hat Vincent mit Brief-Wahl gewählt.

Brief-Wahl heißt:
Man geht zum Wählen nicht ins Wahl-Lokal.

Sondern man macht zu Hause das Kreuz auf den Wahl-Zettel.

Und dann schickt man den Wahl-Zettel mit der Post.

Vincent hat den Wahl-Zettel mitgenommen in die Schule.

Dort ist Vincent mit einem Freund an einen geheimen Ort gegangen.

Der Freund hat Vincent geholfen,
das Kreuz auf den Wahl-Zettel zu machen.

Aber das war gegen die Regeln.

Menschen mit Behinderungen
dürfen in Österreich Hilfe bekommen beim Wählen.

Aber die Hilfe ist nur im Wahl-Lokal erlaubt.

Vincent sitzt in einem Rollstuhl und lächelt in die Kamera.

In jedem Wahl-Lokal ist eine Person,
die die Wahl überwacht.

Das heißt:
Die Person passt auf,
dass bei der Wahl alles richtig läuft.

Die Person muss prüfen,
ob ein Mensch mit Behinderungen Hilfe beim Wählen haben darf.

Und die Person muss aufschreiben,
wer beim Wählen hilft.

Aber bei der Brief-Wahl ist Hilfe nicht erlaubt.

Vincent wusste das nicht.

Es gibt beim Wählen viele Hürden

Vincent hat in der Schule nicht gelernt,
welche Hilfe Menschen mit Behinderungen beim Wählen bekommen.

Das ist eine Hürde für Vincent.

Das ist auch eine Hürde für viele andere Jugendliche mit Behinderungen.

Vincent sitzt an einem Schreibtisch. Er benutzt ein Tablet und schaut konzentriert auf den Bildschirm.

Jugendliche ab 16 Jahren dürfen wählen.

Und viele Jugendliche wollen wählen.

Aber viele Jugendliche mit Behinderungen
lernen in der Schule nicht genug über die Wahl.

Sie lernen nicht,
wie sie wählen können.

Und es gibt fast keine Infos in leichter Sprache über die Wahl.

Viele Menschen mit Behinderungen wählen nicht,
weil sie keine Infos über die Wahl haben.

Vincent hat manche Infos
selbst im Internet und im Fernsehen gefunden.

Aber nicht alle Jugendlichen mit Behinderungen können selbst Infos suchen.

Vincent findet es wichtig zu wählen.

Vincent sagt:
Nur wenn Menschen mit Behinderungen teilhaben und wählen,
denken die Parteien auch an Menschen mit Behinderungen.

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