Im September 2020 hatte der Cateringservice Do & Co sehr viele Menschen mit Behinderungen angestellt. Damals waren es sogar dreimal so viele wie gesetzlich vorgeschrieben. Zwei Jahre später waren es nur noch 40 Prozent der vorgeschriebenen Zahl. Wir haben bei Do & Co nachgefragt, wie das passiert ist. Aber niemand aus der Firma wollte dazu etwas sagen.
Die Personal-Vermittlungs-Firma Austrify Medical hatte 2022 alle Pflicht-Stellen besetzt, aber im Vergleich zu September 2020 einen Rückgang von 350 aus 138 Prozent. Die Firma sagt: Das ist so, weil Menschen in Pension gegangen sind. Aber auch weil Angestellte mit Behinderungen gekündigt haben.
Auch der Hafen Wien hat weniger Menschen mit Behinderungen angestellt als 2020. Als Gründe wurde gegenüber andererseits und Dossier angegeben, dass manche Angestellte ihren Status als „begünstigt behindert“ verloren haben oder in Pension gegangen sind. Was der Status „begünstigt behindert“ bedeutet, kannst du hier nachlesen. Außerdem sagt die Firma es sei nicht immer möglich »Personen mit den notwendigen Qualifikationen zu finden, um eine offene Stelle mit einer behinderten Person besetzen zu können.«
Beim Busunternehmen Dr. Richard ist der Anteil von Menschen mit Behinderungen gesunken. Die Firma hat aber alle vorgeschriebenen Stellen besetzt. Eine Sprecherin schreibt uns, dass 84 Prozent der Angestellten Busfahrer*innen sind. Diese müssen eine ärztliche Untersuchung machen, die dann sagt, ob sie als Busfahrer*in arbeiten dürfen. »Dennoch ist es uns wichtig, begünstigt behinderte Arbeit-Nehmer*innen zu beschäftigen – und das schaffen wir auch«, so die Sprecherin.
Wir haben schwierige Begriffe wie Ausgleichstaxe, Erfüllungs-Grad oder Beschäftigungs-Pflicht hier erklärt.
Geschrieben Von
Maximilian Passruck
und von
Ramona Arzberger
Redaktion
Lisa Kreutzer / Clara Porak
Daten-Auswertung
Markus Hametner
Lektorat
Claudia Burnar
Geprüft von
Nikolai Prodöhl