Ein Haus, das bei der Flut beschädigt wurde.

Die 5 großen Probleme einfach erklärt

10. Juli 2023

andererseits hat einen neuen Film gemacht.Er heißt „Rette sich, wer kann“. Es geht um den Schutz für Menschen mit Behinderungen, wenn Katastrophen passieren.In der Recherche haben wir einige Probleme im Katastrophenschutz für Menschen mit Behinderungen entdeckt. Hier zählen wir die fünf großen Probleme auf, die wir in unserer Recherche gefunden haben.

andererseits hat einen neuen Film gemacht.

Er heißt „Rette sich, wer kann“.

Es geht um den Schutz für Menschen mit Behinderungen, wenn Katastrophen passieren.

Im Film sprechen wir mit vielen Menschen.

Du kannst ihn Dir anschauen. Dafür musst Du hier klicken: Zum Film

In diesem Text fassen wir die wichtigsten Infos in einfacher Sprache zusammen.

Am 14. Juli 2021 überschwemmte eine starke Flut das Ahrtal in Deutschland.

Hier kannst Du ein paar Infos zur Flut lesen:

  • In der Flut sind 134 Menschen gestorben.
  • 40.000 Menschen sind von der Flut betroffen.
  • Bis heute bauen Menschen ihre Häuser und Wohnungen noch auf. Viele haben noch immer kein Geld vom Staat dafür bekommen.
  • In der Stadt Sinzig im Ahrtal sind in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen 12 Bewohner*innen im Erdgeschoss ertrunken.

In der Recherche haben wir einige Probleme im Katastrophenschutz für Menschen mit Behinderungen entdeckt. Dafür haben wir mit vielen verschiedenen Menschen gesprochen.

Zum Beispiel mit Betroffenen oder ihren Familien gesprochen und mit Expert*innen, also Menschen, die sich mit Katastrophen-Schutz und der Klimakrise auskennen.

Hier zählen wir die fünf großen Probleme auf, die wir in unserer Recherche gefunden haben.

1. Problem: Es gab zu wenig Personal um Menschen mit Behinderungen zu schützen

In Wohnheimen sind oft wenige Betreuer*innen für viele Bewohner*innen da.

Das war auch in der Ahrtal-Flut ein Problem.

Im Lebenshilfe-Haus aus dem Film war immer nur ein*e Mitarbeiter*in in der Nacht da. Auch während der Flut.

Die Bewohner*innen wohnten aufgeteilt in zwei Häusern. So eine Flut ist eine extreme und gefährliche Situation.

Der eine Betreuer in der Nacht konnte es alleine nicht schaffen, alle rechtzeitig zu retten.

Erst nach der Flut haben die Behörden zugestimmt, dass es in der Nacht eine zweite Person braucht, damit es wirklich sicher ist.

2. Problem: Es gab und gibt zu wenig Pläne, wie man Menschen mit Behinderungen vor Katastrophen schützen kann

Die Lebenshilfe ist ein Verein, der in Österreich und Deutschland Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderungen betreibt.

Auch das Wohnheim, wo die 12 Menschen in der Flut gestorben sind.

Katastrophen wie diese werden immer häufiger passieren. Das liegt am menschengemachten Klimawandel.

Dennoch hat der Lebenshilfe-Verein für ganz Deutschland keinen genauen Plan, wie sie damit umgehen wollen. Auch nach dem Tod von 12 Bewohner*innen haben sie nicht grundsätzlich etwas geändert.

3. Problem: Die Politik denkt Menschen mit Behinderungen zu wenig mit

Menschen vor Katastrophen zu schützen, ist Aufgabe der Politik. In Deutschland und Österreich müssen sich viele verschiedene Behörden darum kümmern.

Aber die denken in ihren Maßnahmen oft nicht genug an Menschen mit Behinderungen. Man denkt, dass alle das Gleiche brauchen in einer Katastrophe.

Aber das stimmt nicht. Unterschiedliche Menschen brauchen unterschiedlichen Schutz.

Trotzdem hat die Politik auch nach der Flut kaum etwas geändert.

4. Problem: Menschen mit Behinderungen leben oft am Rand der Gesellschaft in Wohnheimen.

Katastrophenschutz und Gesellschaft hängen zusammen.

Heime und Werkstätten sind mitverantwortlich dafür, dass Menschen mit Behinderungen getrennt leben von Menschen ohne Behinderungen.

Viele Menschen mit Behinderungen kritisieren das schon lange, denn Menschen mit Behinderungen können weniger gut teilhaben, mitreden und mitentscheiden.

Heime verhindern oft echte Inklusion. Das sagt uns die Anwältin für die Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderungen, Christine Steger.

5. Problem: Manche Menschen versuchen es besser zu machen. Aber sie brauchen Gesetze von der Politik, die sie dabei unterstützen

Wir haben nach Beispielen gesucht, wo Menschen mit Behinderungen besser vor Katastrophen wie einem Hochwasser geschützt werden.

Aber wir haben nur einzelne Personen oder Einrichtungen gefunden.

Auf Dauer ist das nicht der richtige Weg, wie alle Menschen mit Behinderungen in Katastrophen gut geschützt sind.

Wirklich ändern kann das nur die Politik.

Vor allem die Landes- und Bundesregierungen.

Denn die machen Gesetze und entscheiden über Geld.

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