Hürden beim Mitbestimmen

Warum gibt es nur so wenige Politiker*innen mit Behinderungen?
Stephanie Aeffner schaut mit ernstem Blick in die Kamera. Sie ist Politikerin im Bundes-Tag. Sie hat blonde Haare und trägt eine graue Weste. Sie nützt einen Rollstuhl.

Geschrieben von

und von Maximilian Wilhelm

 

Mitarbeit: Nikolai Prodöhl 

Im Text geht es um Politik.
Politik heißt:
Menschen machen Regeln
für das Zusammen-Leben im Land.

Die Menschen heißen Politiker*innen.

Menschen mit Behinderungen haben das Recht,
in der Politik mitzumachen.

 

Aber es gibt in Deutschland
viele Hürden und Probleme
für Politiker*innen mit Behinderungen.

Wir haben viel über die Hürden und Probleme herausgefunden.

andererseits hat mit der Fernseh-Sendung ZDF Magazin Royale zusammen-gearbeitet.

Logo ZDF Magazin Royale

Viele Länder haben sich auf die Rechte
von Menschen mit Behinderungen geeinigt.

Die Rechte heißen zusammen:

UN-Behinderten-Rechts-Konvention.
Zwei wichtige Rechte sind:
Menschen mit Behinderungen
haben das Recht,
Politiker*innen zu wählen.
Und Menschen mit Behinderungen
haben das Recht, selbst Politik zu machen.

Aber es gibt in Deutschland viele Hürden

für Menschen mit Behinderungen,
die Politik machen wollen.
Es gibt in Deutschland

nur wenige Politiker*innen mit Behinderungen.

Darum bestimmen nur wenige
Menschen mit Behinderungen mit
über die Regeln für das Zusammen-Leben.

Das liegt auch an den vielen Hürden.

Viele Hürden in den Gebäuden

Die Hürden sind zum Beispiel in den Gebäuden,
in denen die Politiker*innen arbeiten.
So ein Gebäude heißt: Parlament.
Es gibt ein großes Parlament

in der Stadt Berlin.
Das Parlament heißt:
Bundes-Tag.

Im Bundes-Tag werden Regeln

für ganz Deutschland gemacht.

Und es gibt kleinere Parlamente
in den 16 Bundes-Ländern.
Die Bundes-Länder sind Teile von Deutschland.
Das Parlament von einem Bundes-Land heißt:
Land-Tag.

In Parlament-Gebäuden gibt es
zum Beispiel die Hürden:
Es gibt zu wenig Platz für Menschen mit Rollstuhl.

Es gibt vielleicht keine Pflege-Liege auf der Toilette.
Viele Menschen mit Behinderungen 

brauchen so eine Pflege-Liege 

zum Umziehen oder Einlage-Wechseln.

Blinde Menschen brauchen auf dem Boden Streifen,
die man mit dem Lang-Stock tasten kann.
Und blinde Menschen brauchen im Aufzug Knöpfe,
die man gut fühlen und unterscheiden kann.

Dann finden blinde Menschen alleine

die Wege im Gebäude.
Es gibt solche Streifen oder Knöpfe
in Parlament-Gebäuden oft nur da, 

wo Besucher*innen hingehen können.

Aber nicht da,

wo Politiker*innen arbeiten.

Das Foto zeigt eine Profilaufnahme von Stephanie Aeffner. Sie ist Politikerin im Bundes-Tag.

Kein Schutz in Not-Fällen

Es gibt auch das Problem:
Beim Schutz in Not-Fällen wird oft nicht
an Politiker*innen mit Behinderungen gedacht.

Das kann sehr gefährlich sein.

Ein Not-Fall kann zum Beispiel sein:
Es brennt in einem Parlament.
Dann warnt ein Alarm-Ton vor dem Feuer.

Aber gehörlose Menschen

hören den Alarm-Ton nicht.
Für sie muss es zum Beispiel
ein Blitz-Licht zum Warnen geben.
Aber ungefähr die Hälfte
von den Parlament-Gebäuden in Deutschland

hat kein Blitz-Licht zum Warnen.

Es muss in Parlament-Gebäuden 

auch Rettungs-Stühle geben.

Mit Rettungs-Stühlen können

Menschen mit Geh-Behinderung gerettet werden.

Zum Beispiel bei einem Feuer.

Aber manche Parlament-Gebäude

haben keinen Rettungs-Stuhl.
Und manche Parlament-Gebäude 

haben nur einen Rettungs-Stuhl.
Das kann gefährlich sein
für Politiker*innen mit Geh-Behinderung.