»Parks waren der wichtigste Ort für mich«

Seit er Wien als wohnungsloser Mensch kennengelernt hat, sieht Bertl die Stadt aus einer neuen Perspektive. Heute arbeitet der 47-jährige als Berater für wohnungslose Menschen in Wien.
Die Collage zeigt Ideen und Vorschläge, die Bertl für obdachlose Menschen hat. Bertl denkt daran, dass ausgemusterte Schulbusse für eine Weile in Parks stehen könnten. Dort könnten obdachlose Menschen einen geschützten Ort finden, an dem sie vor Wind, Wetter und neugierigen Blicken sicher sind. Außerdem wären abschließbare Schränke und frei zugängliche Duschen nützliche Einrichtungen, um das Leben ohne eine feste Unterkunft zu verbessern.

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Collage von Gabriel Gschaider – Bildbeschreibung:

Die Collage zeigt Ideen und Vorschläge, die Bertl für obdachlose Menschen hat. Bertl denkt daran, dass ausgemusterte Schulbusse für eine Weile in Parks stehen könnten. Dort könnten obdachlose Menschen einen geschützten Ort finden, an dem sie vor Wind, Wetter und neugierigen Blicken sicher sind. Außerdem wären abschließbare Schränke und frei zugängliche Duschen nützliche Einrichtungen, um das Leben ohne eine feste Unterkunft zu verbessern.

 

In der Zeit, in der ich obdachlos war, waren Parks für mich der wichtigste Ort. In der Öffentlichkeit wird man immer blöd angesehen. Es gab kaum Orte, an denen ich mich zurückziehen konnte. Ein Ort, an dem ich fünf Minuten für mich gehabt hätte, wäre sehr wichtig gewesen.

Um das zu ändern wäre mein Vorschlag: man könnte alte Schulbusse in die Parkanlagen integrieren, da könnten wohnungslose Menschen untertags schlafen oder sich aufhalten wenn es draußen zu heiß wird. Solche Busse gibt es in England schon. Wie ein richtiges zu Hause für den Tag. Dazu würden kostenlose Safes gut passen. Also Schränke, die man versperren kann. Dann wäre man nicht den ganzen Tag mit mehreren Taschen unterwegs. Und dazu Duschmöglichkeiten für die Hygiene.  Diese Elemente würden für mich zu einem perfekten Park gehören.

Man hat ja kein Geld, aber muss auch manchmal zu Behörden, zum Amt oder zu Ärzt*innen. Also fährt man schwarz und häuft so Schulden an.

In einer perfekten Straße stelle ich mir Sitzmöglichkeiten und einen kleinen Tisch vor. Dazu eine Handyladestation und freier WLAN-Zugang, weil ohne dem Gerät ist man eigentlich aufgeschmissen. Auf der Straße waren die öffentlichen Verkehrsmittel immer ein Thema für mich. Man hat ja kein Geld, aber muss auch manchmal zu Behörden, zum Amt oder zu Ärzt*innen. Also fährt man schwarz und häuft so Schulden an.

Ich fände es gut, wenn man anders damit umginge. Wenn man nachweislich in der Gruft oder in einer anderen Einrichtung für wohnungslose Menschen schläft, könnte das als Freifahrtschein gelten. Es gibt für obdachlose Menschen Sozialarbeiter*innen. Psycholog*innen wären für mich damals besonders wichtig gewesen. Denn das Leben auf der Straße schlägt dir auf die Psyche. Oder du lebst auf der Straße, weil es dir psychisch nicht gut geht.

 

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