Kurz erklärt: Worüber niemand spricht

Hier findest Du eine Zusammenfassung.
Eine Faust ist in die Luft gestreckt. Im Hintergrund hängt ein Plakat mit dem Titel "Nein" auf einer gelben Wand.

Geschrieben von

andererseits hat einen Text geschrieben.

Der Text heißt “Worüber nicht gesprochen wird”

Im Text geht es um sexualisierte Gewalt.

Sexualisierte Gewalt kann Vieles sein.

Bei sexualisierter Gewalt tut jemand etwas,

obwohl die andere Person das nicht will.

Niemand darf das tun.

Sexualisierte Gewalt kann zum Beispiel sein,

wenn einen jemand berührt oder küsst,

obwohl man es nicht mag.

Oder wenn jemand sich auszieht und einen zwingt zuzuschauen.

Sexualisierte Gewalt kann auch sein,

dass jemand zu Sex gezwungen wird.

Wenn jemand zu Sex gezwungen wird,

nennt man das Vergewaltigung.

Sexualisierte Gewalt ist verboten.

 

Ein Beispiel für sexualisierte Gewalt

Eine Frau lebte in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen

in einem kleinen Dorf in Kärnten.

Sie arbeitete dort auch in einer Werkstätte.

10 Jahre lang hat sie dort sexualisierte Gewalt erlebt.

Ein Betreuer hat sie misshandelt.

Erst nach 10 Jahren hat sie sich getraut, es zu erzählen.

Sehr selten hört man Geschichten wie diese.

Frauen mit Behinderungen kommen weniger oft in Zeitungen.

oder im Fernsehen vor als Männer mit Behinderungen.

Oft sagt man dann: Das ist ein Einzel-Fall.

Einzel-Fall heißt: Etwas passiert nur selten und ist die Ausnahme.

Aber sexualisierte Gewalt passiert nicht nur manchmal.

Sie passiert oft.

Frauen mit Behinderungen erleben sie viel öfter als Frauen ohne Behinderungen.

 

Wir haben 5 Gründe aufgeschrieben, warum die Gewalt passiert:

 

Es ist ein Menschen-Recht, dass Menschen mit Behinderungen und Menschen ohne Behinderungen gemeinsam leben. 

Österreich hat unterschrieben, dass Österreich das machen will.
Aber Österreich hält sich nicht daran. 

Deshalb ist es wahrscheinlicher, dass Gewalt passiert: 

Wenn es Gewalt in Einrichtungen gibt, 

dann wissen das oft nur Menschen, die auch dort arbeiten.

Es gibt fast keine Möglichkeiten für Menschen mit Behinderungen, 

jemanden anderen von der Gewalt zu erzählen. 

Deshalb bemerken viele die Probleme nicht. 

Es gibt Beratungs-Stellen für Frauen, 

die sexualisierte Gewalt erlebt haben. 

Die Beratungs-Stellen sagen: Wir sind für alle da! 

Aber die meisten Beratungs-Stellen sind nicht barrierefrei. 

Deshalb ist es schwierig für Frauen mit Behinderungen, alleine dort hinzukommen. 

Die Frauen brauchen immer eine andere Person, die ihnen hilft. 

Das ist ungerecht. 

Alle haben ein Recht darauf, sich selbst Hilfe holen zu können.



Damit man sich beschweren kann,

muss man auch wissen, was Gewalt alles sein kann. 

Viele Menschen mit Behinderungen lernen nicht, was Gewalt alles sein kann. 

Viele Einrichtungen haben keine Regeln, wie sie den Menschen mehr davon erzählen. 

Sie haben auch oft keine genauen Regeln, was sie tun, wenn sexualisierte Gewalt passiert.

Dunkel-Ziffer heißt: 

Wir wissen nicht ganz genau, wie viele Frauen sexualisierte Gewalt erleben. 

Weil: Viele Frauen trauen sich nicht,  von der sexualisierten Gewalt zu erzählen. 

Dafür gibt es viele Gründe. 

Zum Beispiel: 

  • Sie erzählen es nicht, weil sie denken, sie sind selbst Schuld. 
  • Sie denken: Die Gewalt ist wegen ihrem Verhalten passiert. 
  • Oft glauben die Polizei oder andere Menschen den Frauen nicht. Auch deshalb wollen die Frauen nicht erzählen. 

Es gibt schon viele Berichte über sexualisierte Gewalt. 

Aber Frauen mit Behinderungen kommen da fast nie vor. 

Ihre Geschichten werden vergessen.
Wenn die Politiker*innen etwas gegen Gewalt an Frauen machen, 

denken sie Frauen mit Behinderungen nicht mit.

 

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