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 Medien:

Kein Kommentar!

Von 20 Medien erfüllen nur fünf die Pflicht. Ein Ergebnis, über das sie nicht reden wollen.

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

Logos von DOSSIER und Daten für alle

Diese Recherche ist in Zusammenarbeit mit der Investigativ-Plattform DOSSIER und dem Projekt „Daten für alle“ entstanden.

Text: Sahel Zarinfard

Recherche: Sarah Yolanda Koss

Daten-Aufbereitung: Emilia Garbsch, Markus Hametner

Es ist Aufgabe der Medien, die Gesellschaft zu informieren. Sie machen Probleme sichtbar. Da spielt die Zusammen-setzung der Redaktion eine wichtige Rolle. Denn wenn manche Gruppen nicht dabei sind, fehlen Sichtweisen. Das macht es schwieriger, die Welt so darzustellen, wie sie ist. Ein Blick in Österreichs Medienhäuser verheißt nichts Gutes. Im September 2020 haben von 20 -ausgewählten Medien nur fünf genug Menschen mit Behinderungen beschäftigt. 

Als wäre dieses Ergebnis nicht enttäuschend genug, möchte kaum ein Medium mit uns darüber sprechen. Trotz mehrmaliger Nachfrage sind wir auf eine Mauer des Schweigens gestoßen. Keine Auskunft geben wollten das Red Bull Media House und die Niederösterreichischen -Nachrichten -(Niederösterreichisches Pressehaus). Auch die Verlage hinter der Gratiszeitung Heute (AHVV-Verlag), dem Nachrichtenmagazin News (VGN-Medien-Holding) und der Tageszeitung Vorarlberger Nachrichten (Russmedia) waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Ebenso wenig das Wochenmagazin Profil sowie die Tageszeitungen Kurier, Kronen Zeitung, Österreich, Presse, Salzburger Nachrichten, Oberösterreichische Nachrichten und die Tiroler Tageszeitung.

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Bei Red Bull Media House, Profil, Österreich und Falter ist kein einziger begünstigter Behinderter angestellt. Wir wollten wissen, warum. Nur der Falter hat uns geantwortet. Der Geschäftsführer geht dabei aber nur auf körperliche Behinderungen ein. Das Problem sei das Gebäude. Die Redaktion sei »vom Hauseingang bis innerhalb der Büroräume in keiner Weise behindertengerecht. Unsere Versuche, in ein anderes, entsprechendes Gebäude zu wechseln, sind aufgrund der immensen Kosten gescheitert.«

Und wie sieht es beim ORF aus? Der öffentlich-rechtliche Sender ist das wichtigste Medien-Unternehmen des Landes. Er wird von uns allen finanziert. Im Gegenzug ist der ORF dazu verpflichtet, ein vielfältiges Programm für alle Menschen in Österreich zu senden. Er gibt an, dass rund 90 Menschen mit Behinderungen beim Sender angestellt sind. Ob der ORF damit für das Jahr 2022 der Beschäftigungs-Pflicht nachgekommen ist oder ob eine Ausgleichstaxe fällig war, bleibt auf Nachfrage unbeantwortet. Bemerkenswert ist: In der ORF-Lehrredaktion übersetzen Menschen mit Behinderungen für orf.at -Nachrichten in Einfache Sprache. Allerdings sind sie während der zeitlich begrenzten Ausbildung nicht beim ORF angestellt. Sie arbeiten dort 25 Stunden in der Woche und bekommen dafür 100 Euro im Monat.

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