Tanzen in der eigenen Wohnung

Josef Hochmeister wohnt in einer eigenen Wohnung. Das ist ihm sehr wichtig. Aber das Ausziehen von Zuhause war schwer.
Das Bild zeigt eine ausgestreckte Hand, die einen Wohnungsschlüssel nach oben hält. Links davon ist ein Illustration von einem fliegenden Vogel in Grün. Die Zeichnung kann als Symbol für die Freiheit verstanden werden.

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Vor ein paar Jahren bin ich
aus dem Haus meiner Eltern ausgezogen.
Das war schwierig.
Meine Eltern wollten mich bei sich behalten.
Aber ich wollte Freiheit.
Ich musste viel um die Freiheit kämpfen.

Mein Alltag jetzt ist schön und herrlich.
Ich stehe jeden Tag um 6 Uhr auf.
Dann frühstücke ich Joghurt oder Butterbrot.
Und ich trinke Tee.
Dann fahre ich mit der Straßen- Bahn zur Arbeit.
Ich arbeite in einer Werkstatt von der Lebenshilfe.
Bei der Arbeit lese ich E-Mails.
Dann weiß ich, was los ist.

Nach der Arbeit fahre ich heim.
Ich schaue Fernsehen und Nachrichten.
Danach tanze ich in meiner Wohnung oft Polka.
Das Tanzen habe ich mit 17 Jahren
in einer Tanz-Schule gelernt.
Ich habe damals auf einem Ball getanzt.
Im Haus meiner Familie habe ich nie getanzt.

Meine Wohnung ist schön.
Sie ist zum Hof ausgerichtet.
Man kommt als erstes in die Küche.
Dort sind eine Eckbank und ein Fernseher.
Von der Küche kommt man weiter ins Schlaf-Zimmer.
Dort stehen ein Bett,

ein Schrank und ein graues Sofa.
Ich habe auch noch ein Wohn- Zimmer.

Angebranntes Gulasch

Als ich ausziehen wollte, haben meine Eltern gesagt:
Das schaffst Du nicht, dass Du alleine wohnst.
Meine Brüder haben auch geglaubt,
dass ich das nicht schaffe.
Und dass ich daheim bleiben soll.
Aber ich habe es geschafft.
Ich habe meine Eltern überredet,
dass ich ausziehen kann.
Eva hat mir geholfen.
Ich kenne Eva von der Arbeit.
Sie ist die Leiterin der Werkstatt.

Sie hat zu meinen Eltern gesagt,

dass ich das schaffe.
Am Ende haben meine Eltern Ja gesagt.

Der Umzug war schwierig.
Ich hatte sehr viele Sachen.
Aber meine Brüder haben mir geholfen.
Ich habe alles neu gekauft.
Nur den Fernseher habe ich von daheim mitgenommen.

Es war auch schwierig,

alleine zu wohnen.
Am Anfang habe ich beim Kochen viel falsch gemacht,
dann ist mir alles angebrannt.
Gulasch zum Beispiel.
Aber ich habe es gelernt.
Ich bin in eine Koch-Gruppe gegangen.
Jetzt kann ich kochen.
Ich mache gern Kohlrabi und Schnitzel.
Und Palatschinken mit Zucker oder Marmelade.
Und Gugelhupf.
Ich backe am liebsten Apfel-Strudel und Nuss-Strudel.
Ich bin ein Koch-Star.

Unterwegs mit Heidi

Es war anfangs auch schwierig,
so viel alleine zu sein.

Aber ich habe meine Familie nicht vermisst.

Ich habe mich gefreut,

frei zu sein.

Außerdem wohnt meine Familie auch in der Nähe.

Ich kann zu Fuß hingehen.

Am Wochenende gehe ich sie besuchen.

Dann gehen wir gemeinsam spazieren.

Ich sehe sie auch an Feiertagen.

Einsam fühle ich mich nie,
weil ich immer unterwegs bin.

Ich habe auch eine Partnerin.
Sie heißt Heidi.
Sie besucht mich oft in meiner Wohnung.
Sie hat kurze graue Haare.
Heidi ist schön und geht oft fort mit mir.
Wir gehen zum Beispiel der Blas-Musik zuhören, 
oder ins Kaffee-Haus.
Heidi ist schon in Pension.
Ich mag an der Heidi,
dass sie immer unterwegs ist und frei hat.

Ich wollte Freiheit,
deshalb bin ich ausgezogen.
Freiheit bedeutet:
Frei sein wie ein Vogel.
Und dass man fortgehen und andere Leute treffen kann.
Zum Beispiel meinen Freund,

den Nachbarn.
Freiheit bedeutet auch:
Über Politik zu lesen und
darüber im Fernsehen Berichte anzuschauen.
Und Freiheit bedeutet auch fernschauen – so lange ich will.

Geschrieben Von

Josef Hochmeister

unterstützt von 

Katharina Brunner und Katharina Kropshofer

Redaktion

Lisa Kreutzer

In Leichter Sprache von

Constanze Busch

Foto von

Theresa Maria Dirtl

Geprüft von

Luisa Jäger