Aus dem Bauch heraus: Drei Tage Rausch - Aus der Welt: Wer kommt auf die Leinwand? - Aus dem Inneren: Danke, Eva und Donnerstags um 10 vor Drei.
Freitagmorgen mit andererseits
Aus dem Bauch heraus: Drei Tage Rausch - Aus der Welt:  Wer kommt auf die Leinwand? - Aus dem Inneren: Danke, Eva und Donnerstags um 10 vor Drei.
Porträt von Kathi Brunner
 
 
 
Heute schreibt dir:

Katharina Brunner

Katharina, 27, hat Journalismus studiert, liebt Pferde & Kino, schreibt gerne lange Texte und macht Videos und Filme. 



Aus dem Bauch heraus:
Drei Tage Rausch

Kathi über den Zauber einer guten Geschichte
 

Die Sonne scheint mir auf meinen Urlaubs-Bauch, als es passiert: Ich lese den letzten Satz meines Buches. Wo ich bin, im Süden Marokkos, gibt es keine Bücherei oder Buchhandlung. Verzweifelt frage ich meinen Vermieter Ahmed um Bücher. Er wird zum Held! 

 

Damit beginnt mein dreitägiger Rausch. 370 Seiten stehen mir bevor. Ich lasse mich fallen in die Geschichte von Thomas McFadden über das Leben im bolivianischen Gefängnis San Pedro. Am Sonntag höre ich nur auf zu lesen, um den Ort zu wechseln oder zu essen, es geht mir gut. Lesen ist gut für die Seele, fördert Empathie, reduziert Stress, erzählen uns Studien. Wissenschaftler:innen der Yale Universität haben 2016 eine Studie mit über 3.600 Teilnehmer:innen veröffentlicht. Sie haben herausgefunden, dass Personen, die pro Woche mehr als dreieinhalb Stunden lesen - also die Vielleser:innen - eine um 23 % höhere Lebenserwartung haben, fasst das Geo-Magazin zusammen

 

Dienstag, 15:00 Uhr. Die Lage ist ernst:  In 48 Stunden bringt mich ein Bus in den nächsten Ort. Das Buch soll hier bleiben, meinte Ahmed. Bleibt nur: Lesen, lesen, lesen. Ich bin so sehr im Leserausch wie seit meiner Kindheit nicht mehr. Als ich den letzten Satz lese, fühle ich diesmal tiefste Zufriedenheit. Ich lass das Buch zurück und mache mich auf den Weg. Am nächsten Ort angekommen fällt mein Blick auf der gemeinschaftlichen Dachterrasse als erstes auf einen Stapel Bücher. Fast wie eine Sucht…



Aus der Welt:
Wer kommt auf die Leinwand?

Die große Bühne ist nicht für alle da - eine Akademie wagt erste Schritte
 

Lange dachte ich: Die Kunst- und Kulturwelt ist ein Ort der Freiheit, der Phantasie, ein Ort ohne Grenzen. Immer mehr lerne ich, dass das ganz und gar nicht stimmt.
Fast nirgends im deutschsprachigen Raum kann man als Person mit Behinderung eine Schauspielausbildung machen. Ein Beispiel dafür, dass inklusive Schauspielausbildung funktionieren kann, ist
Glanzstoff - die Akademie der inklusiven Künste im Wuppertal. Aber ganz gleichgestellt wie der Abschluss an einer Schauspielschule, den die meisten Darsteller:innen haben, ist die Ausbildung nicht. 

 

Aber wie geht es Menschen mit Behinderungen, die als Schauspieler:innen arbeiten? Gaten Matarazzo ist einer der wenigen berühmten Schauspieler mit sichtbarer körperlicher Behinderung. Bei seiner Rolle als Dustin in der Netflix-Serie Stranger Things ist das aber kein Thema. Kürzlich erzählte er dem Medium Huffpost davon, dass er zuvor oft nicht für Filmrollen besetzt wurde mit der Begründung “man könne die Behinderung nicht mehr ins Script schreiben.” Zu oft denkt die Filmbranche, die Behinderung müsse im Vordergrund stehen. Dabei geht es um etwas ganz anderes. Mir fällt da der Spruch ein: “If she can see it, she can do it.” Wenn man Personen mit Behinderungen als Schauspieler:innen öfter sieht, gewöhnt sich die Gesellschaft vielleicht endlich daran, dass sie es auch sind. 



Was sind deine Gedanken dazu? Welche Filme mit Menschen mit Behinderungen haben Dir gefallen? Welche nicht? Ich freue mich, wenn Du mir davon erzählst!
Schreib uns an: community@andererseits.org.



Aus dem Inneren

 Was sagt Hanna Gugler als erstes, wenn sie nach Hause kommt?
 
Danke, Eva!
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"Endlich gibt es jetzt eine Redaktion, die die Themen unserer Community fix am Schirm hat und endlich sehe ich mehr Menschen mit Behinderungen im Journalismus."


Eva, 26 Jahre, unterstützt andererseits mit einem Abo.

Eva arbeitet bei der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen. Besonders gern kocht sie, schickt laaange Sprachnachrichten und wer wissen will, was gerade in der Kunst- und Kinowelt los ist, sollte sich an sie wenden.


 

Eva unterstützt uns mit einem Abo. Ab 5 Euro im Monat kannst Du das auch:
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Beitrag der Woche
 
Bild von Hanna Gugler. Sie sitzt auf dem Wort Donnerstag in roter Schrift. Über ihr ist eine leere Sprechblase.
 
 
 



Was sagt Hanna Gugler immer Donnerstags um 10 vor Drei, wenn sie von der Arbeit heim kommt? 

A) Jetzt gibt's Nudelsalat!
 

B) Ich scheiß auf alles! 
C) Ab jetzt nur noch Knotzen. 

 

Auflösung von letzter Woche: 60 Menschen hatten bis zu dem Zeitpunkt bei unserer Umfrage mitgemacht. Diese Woche ist die letzte Chance - zur Umfrage kommst du HIER.

Text der Woche
Unsere Winterpause ist vorbei: ab jetzt geht es weiter mit neuen Inhalten aus der Redaktion andererseits. Im Februar dreht sich alles um das Thema Rausch: Wir fragen, warum Menschen mit Behinderungen so selten auf Parties mit Nicht-Behinderten sind und was Rausch mit sozialer Teilhabe zu tun hat.

Diese Woche eine Recherche von Lisa Steiner zu den Gefahren von Drogenkonsum für Menschen mit Behinderungen?

Dafür hat sie Sebastian begleitet, der mit Autismus lebt, Rausch liebt und dafür illegale Drogen kauft - wie gefährlich ist Drogenkonsum für Menschen mit Behinderungen?

 
Jetzt lesen!
 
Danke fürs Lesen.
Alles Liebe,
Kathi

 
P.S.: 

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Bestimmt weißt Du schon: Wir fragen uns immer wieder, welche Formate und Themen wir umsetzen.

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