Aus dem Bauch heraus: Warum ist dazugehören so schwer? - Aus der Welt: Die UN-Behindertenrechtskonvention - Aus dem Inneren: Danke, Alex! und ein Interview über den Sinn und Unsinn von CO2-Abgaben
Freitagmorgen mit andererseits
Aus dem Bauch heraus: Warum ist dazugehören so schwer? - Aus der Welt: Die UN-Behindertenrechtskonvention  - Aus dem Inneren: Danke, Alex! und ein Interview über den Sinn und Unsinn von CO2-Abgaben
Design ohne Titel
 
 
 
Heute schreibt dir:

Clara Porák 
Geschäftsführerin und Journalistin bei andererseits, hasst Bürokratie und beiges Essen


Aus dem Bauch heraus:
Warum ist dazugehören so schwer? 

Wie schwierig es manchmal ist, sich zu Hause zu fühlen, erzählt dir Clara. 
 

Schon morgens, gleich nach dem Aufwachen, spüre ich ein Ziehen unter meinen Lungenflügeln, tief in meiner Brust. Ich habe das Gefühl, ich falle aus allem raus, denke ich beim Zähneputzen. Denn wenn es ums Dazugehören geht, werde ich nervös. 

Ich gehe in mein Yogastudio, die Sonne ist noch nicht aufgegangen, alles liegt still. Seit sieben Jahren komme ich jede Woche hierher. Und trotzdem, etwas trennt mich von den anderen, denke ich als ich meine Matte zusammenrolle. Sie alle passen, ich passe nicht.

Später sitze ich in unserem Büro von andererseits und telefoniere mit einem Sponsor. Sie nehmen unser Angebot an, das ist eigentlich ein Erfolg. Aber ich werde nachdenklich. Ich bin Journalistin, irgendwie auch Aktivistin, das war schon immer schwierig und jetzt, bei andererseits, mache ich auch noch andere Arbeit. Organisieren, Finanzierung aufstellen, Formate entwickeln. Ich schreibe mich die ganze Zeit aus den Kategorien raus, nach denen ich mich sehne, denke ich während ich den zweiten Kaffe mache. 

Abends treffe ich einen Freund, das Gefühl sitzt mir immernoch tief zwischen den Lungen. Er sagt mir, dass er findet ich mache das gut. Mit das meint er alles und etwas wird leicht in mir. 

Ich habe keine Lösung für das Gefühl nirgends zu passen, aber ich beginne zu verstehen: Es geht dabei um mich. Darum, wer ich sein will. Vielleicht ist das einfach mehr als eine Sache, mehr als ein Ort, an den ich passen will. Das ist natürlich schwierig. Aber: Ich brauche nur meine Erlaubnis zum Dazugehören. Vielleicht gebe ich sie mir einfach. 



Aus der Welt:
Rechte für Menschen mit Behinderungen


Hast du gewusst, dass die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Jahr 2008 in Kraft trat und immer noch nicht ganz umgesetzt ist? 
 

Am 3. Mai 2008 gab es zum ersten Mal einen Vertrag von den Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. 182 Staaten haben den Vertrag anerkannt.
In dem Vertrag steht, dass Menschen mit Behinderungen die gleichen Rechte wie alle Menschen haben. Menschen mit Behinderungen sollen auch ein Mitspracherecht haben. Und sie sollen ein Recht auf Bildung und zur inklusiven Arbeit haben. Wenn sich die Länder an die Abmachung nicht halten, dann kann man sich an den UN-Ausschuss richten.
Ich wusste schon, dass es diese Konvention gibt. Ich habe aber das Gefühl, dass die Konvention nicht so richtig umgesetzt wird. Es gibt nicht genug inklusive Schulen und inklusive Arbeitsplätze. Das müsste noch verbessert werden, damit alle an der Gesellschaft teilhaben können.


Kanntest Du die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen? Und was denkst Du, was müsste noch verbessert werden? Schreib uns eine E-Mail an community@andererseits.org



Aus dem Inneren

Wer steht hinter andererseits? Heute lernst Du Unterstützerin Alex kennen und wir fragen Dich, was ein Mactop ist.
 
Danke, Alex!
IMGP3952-5
 
 
 

“andererseits ist einfach nur ur leiwand, offen und unvoreingenommen für alle zugänglich und es macht wirklich sehr Spaß eure Beiträge zu lesen.”

Alex, 33 Jahre alt, andererseits-Community und Haubenmodel
Alex ist Mutter, arbeitet in einem Keramikstudio und als Fotografin. 

Kann gut in den Tag hineinleben - nichts tun und in hässlichen Gegenden lustwandeln.

Wenn Du die Haube von Alex haben möchtest, kannst Du sie auf unserer Website kaufen - auch in Kombination mit einer Mitgliedschaft.
Her damit!
 
Beitrag der Woche
 
Clara Porak
 
 
 





Was ist ein Mactop?


A) So nennt Fabian seine Laptop-Hülle

B) Der Laptop-Ständer von Lukas, der die gesunde Haltung mit ins Büro bringt

C) Kathis Wort für ihren Computer, als ihr kurz vor einer wilden Abgabe der Kopf rauchte


Auflösung von letzter Woche:

Artin nennt Luise seine "Tippkollegin", weil sie beide jeden Donnerstag gemeinsam Journalismus im andererseits Büro machen.

Bei welcher Recherche wurden diese Woche wieder wilde Wörter verwendet?

Interview: »Vom CO₂-Ausgleich würde ich die Finger lassen«
Der niederländische Uni-Professor Clemens Kaupa hat vergangenes Jahr eine Beschwerde gegen eine Werbekampagne zu CO2-Ausgleich eingebracht. Und er hat gewonnen. Er sagt, diese Ausgleiche sind irreführend. Was bringen sie - außer einem guten Gewissen? Ein Interview von Artin Madjidi, unterstützt von Lisa Kreutzer.
Jetzt lesen!
 
Danke fürs Lesen.
Alles Liebe,
Clara

Redaktion: Lisa Kreutzer, Nikolai Prodöhl
Was heißt das? Mehr Info hier.

Klick hier um Dich vom Newsletter abzumelden.